Fronhofschule / Marburg

Leselehrgang an der Fronhofschule

Hintergrundinformationen zum Leselehrgang in der Fronhofschule in Marburg

Da alle Schüler und Schülerinnen der Fronhofschule bei Schuleintritt noch erhebliche Defizite in der Artikulation (richtige Aussprache der Laute und Lautverbindungen), des Wortschatzes, der Grammatik und der auditiven Verarbeitung haben, sind gerade im Leselernprozess Unterricht und Therapie sehr eng miteinander verbunden. Dies geschieht durch vielfältige, den Unterricht unterstützende Fördermaßnahmen.

Mit der sprachlichen Entwicklungsverzögerung geht auch häufig eine nicht altersgemäße Ausprägung der Wahmehmungsbereiche einher, die Voraussetzung für einen störungsfreien Ablauf des Leselernprozesses sind. So müssen parallel zum Erlernen der Buchstaben visuelle, akustisch-phonematische und taktile Unterscheidungsübungen den Unterricht ergänzen. Das Verknüpfen der Buchstaben und Laute wird durch begleitende Handzeichen unterstützt.

Ebenso entscheidend für den Erfolg des Lesen- und Schreibenlernens ist eine gezielte grob- und feinmotorische Förderung durch spezielle Bewegungsübungen. Da den meisten sprachbehinderten Kindern vielfältige Bewegungsmuster fehlen, ist eine Förderung der Motorik in Form von psychomotorischen Spielen und Übungen durch speziell ausgebildete Motologen unabdingbar.

Ebenso müssen besondere sprechmotorische (Lippen- und Mundbewegungen), rhythmische und melodische Übungen den Unterricht ergänzen.

Aufgaben zur Wortschatzerweiterung, zur Grammatik und Sprechmelodie müssen in den Leselernprozess eingebunden sein, um den wichtigen Aspekt des sinnerfassenden Lesens zu gewährleisten.

Durch die Notwendigkeit der den Leselehrgang begleitenden Übungen dauert dieser in der Sprachheilschule in der Regel 1 1/2 - 2 Jahre.